Florian Köhler

(...) Die Phase von Köhlers kritischen Auseinandersetzungen mit Herrschaftsmilieus (...) endet etwa 1974 mit seinem Umzug aus beengten Atelierverhältnissen in einen separat gelegenen Arbeitsraum (...). Damit beginnt die zehn Jahre währende Beschäftigung Köhlers mit dem Thema Arbeitswelt. Diesen radikalen Perspektivwechsel von einer kritischen Sicht auf seine Zeitgenossen zur Untersuchung von Schauplätzen körperlicher Arbeit vollzieht der Künstler um 1974 in einer wirtschaftlichen Krisensituation der Bundesrepublik; industrielle Umstrukturierung mit Rationalisierungen, neuen Organisationsformen und Technologien verändern grundlegend die Arbeitsbedingungen.  (...)

Claus Mewes – Florian Köhlers bundesrepublikanische Wirklichkeit

Aus: Florian Köhler, Kunsthalle Schweinfurt 2017

(...) Köhlers Fokus liegt auf Tätigkeiten einzelner Personen bzw. kleiner Gruppen, die einerseits Montagetechniken einsetzen und andererseits im Distributionssektor beschäftigt sind. Gezeigt werden Automechaniker, Schweißer, Verlader, Festmacher, Postverteiler, Kabelleger, die den Übergang zur Automatisierung und flächendeckenden Verkabelung durchführen und erleben. (...)

Claus Mewes – Florian Köhlers bundesrepublikanische Wirklichkeit

Aus: Florian Köhler, Kunsthalle Schweinfurt 2017